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Erschließung des Baugebiets Alsbach beginnt

Erschließung des Baugebiets Alsbach beginnt

Erste Baustellenfahrzeuge rücken ab dem 7. März für Tiefbauarbeiten an

Nach Abschluss des Baulandumlegungsverfahrens beginnen Anfang März die Arbeiten zur Erschließung des Baugebiets Alsbach. Ab dem 7. März rücken, wie die Stadtverwaltung berichtet, erste Baustellenfahrzeuge für den Vorstufenausbau an. Das Neubaugebiet Alsbach, welches nordöstlich an das Baugebiet „Im oberen Alsbach“ angrenzt, wird 68 Bauplätze mit einer Größe von circa 500 Quadratmetern haben.

„Herborn und seine Stadtteile sind beliebt bei jungen Familien mit Kindern. Für sie schaffen wir mit dem Neubaugebiet Alsbach eine bezahlbare Perspektive für ein Eigenheim. Die Stadt Herborn sucht aber auch immer nach Möglichkeiten Baulücken zu schließen sowie weitere Flächen für Baugebiete zu erschließen“, unterstreicht Bürgermeisterin Katja Gronau.

Doch bis in der Alsbach etwa ab Mitte 2023 die ersten Bauplätze den Eigentümer wechseln und erste Häuser gebaut werden, sind noch die Erschließungsarbeiten nötig: Laut Stadtverwaltung sei geplant den Baustellenverkehr über einen vorhandenen Wirtschaftsweg zur Anschlussstelle Herborn-Seelbach-Mitte der Bundesstraße B255 zu führen.

Ökologie im Baugebiet
Im Winter 2021 wurden am Rand des künftigen Baugebiets Rodungen durchgeführt, um entsprechend planungsrechtlichen Festsetzungen aus den Bebauungsplan Offenbiotope in den Ausgleichsflächen wiederherzustellen. Die von Büschen befreiten Randbereiche werden, laut den Fachdiensten Tiefbau und  Klima und Umwelt der Stadtverwaltung, offengehalten und reptilienfreundlich gepflegt, dazu werden Steinriegel und Totholzhaufen errichtet. Diese können von Reptilien und Kleingetier als Eiablageplätze oder Winterquartiere genutzt werden.

Versickerungsversuche eines Ingenieurbüros haben bei der Planung ergeben, dass das Versickern des Regenwassers aufgrund der vorhandenen Bodenverhältnisse nicht ausreichend ist. Deshalb verlegt der Abwasserverband Mittlere Dill die Kanäle in einem sogenannten Trennsystem, so kann das im Baugebiet anfallende Regenwasser vom Schmutzwasser getrennt abgeleitet werden. Das Regenwasser versickert sowohl in das unterhalb des Baugebietes gelegene Regenrückhaltebecken als auch in ein benachbartes Naturschutzgebiet in den Aarwiesen.

Vorstufenausbau Baugebiet
Bei den Tiefbauarbeiten, die ab dem 7. März beginnen, werden über 2,5 Kilometer Entsorgungsleitungen für Abwasser und über 10 Kilometer für Wasser, Strom und Wärmeenergie errichtet. Dabei werden schätzungsweise 15.000 Kubikmeter Erde bewegt. Weil die Aarbrücke im Dernbachtal nicht für den Baustellenverkehr genutzt werden kann, werde eine Baustraße in den Aarwiesen als temporäre Überfahrt oberhalb der bestehenden Brücke vorgesehen. Um die Gefährdung heimischer Tier- und Pflanzenarten durch die Baustraße auszuschließen, hat der Fachdienst Tiefbau in Abstimmung mit der Kreisverwaltung einen landschaftspflegerischen Begleitplan aufgestellt sowie eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt.

Die Stadtwerke Herborn schließen das Neubaugebiet an eine eigene Trafostation, die auch den künftigen Strombedarf, wenn beispielsweise alle Anlieger eine Ladestation für das private E-Auto betreiben wollen, deckt. Internet erhalten die neuen Hauseigentümer über das Glasfasernetz der Deutschen Telekom AG.

Mit welcher Art der Wärme die neu entstehenden Wohnhäuser im Neubaugebiet versorgt werden, steht indes noch nicht fest: Die Stadtwerke Herborn prüfen gegenwärtig mittels Machbarkeitsstudie acht unterschiedliche Szenarien entsprechend dem Förderprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle „Effiziente Wärmenetzsysteme 4.0“. Denkbar sei, laut Geschäftsführer der Stadtwerke Herborn Jürgen Bepperling, eine Mischung aus Wärmepumpe, Photovoltaik und Biomassekessel. Ein anderer Ansatz sei Erdwärme über ein zentrales Sondenfeld zu nutzen, dabei werde zentral warmes Wasser erzeugt, das über die hauseigene Wärmepumpe in das Einfamilienhaus gelangt. Dies könnte Erdwärme für alle Haushalte verfügbar machen, ohne dass jeder Eigentümer eine eigene Erdbohrung vornehmen müsste. Egal welche Wärmeart letztlich zum Zug kommt, damit es rentabel wird, sei es notwendig, dass möglichst viele Häuser an das neue Netz angeschlossen werden.

Beim Vorstufenausbau wird bereits berücksichtigt, dass die Wohnstraßen im Baugebiet Alsbach zukünftig verkehrsberuhigt ausgebaut werden. Gleich wenn die Erweiterung der Stadtbuslinie in das Neubaugebiet erst ab 2023 vorgesehen ist, wird im Zuge des Vorstufenausbau ein Buswendeplatz hinter dem Neubaugebiet eingerichtet.

Bild: Drohnenaufnahme des Neubaugebiets.