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Neue Ortsgerichtsschöffen vereidigt, alte verabschiedet

Neue Ortsgerichtsschöffen vereidigt, alte verabschiedet

Generationenwechsel sorgt für großen Umbruch beim Ortsgericht Herborn IV.

 

Über 75 Jahre waren Willi Rühl und Klaus Zimmer zusammengenommen Ehrenbeamte für das Ortsgericht Herborn IV, zuständig für Guntersdorf, Hirschberg, Hörbach und Merkenbach. Das sei eine außergewöhnlich lange Zeit, in der sich beide in den Dienst der Allgemeinheit gestellt hätten. Bürgermeisterin Katja Gronau dankte den scheidenden Ortsgerichtschöffen mit einem kleinen Präsent für die langjährige und unparteiische Mitarbeit im Ortsgericht. Nun übernehmen Norbert Weis als Ortsgerichtsvorsteher und die am Ernennungstermin verhinderte Sabrina Franz als stellvertretenden Ortsgerichtvorsteherin neue Aufgaben im Ortsgericht IV. Als Ortsgerichtsschöffen wurden vergangene Woche außerdem Karl Reiner Kögel, Christian Pfeiffer und Ernst Dieter Freitag im Amtsgericht in Dillenburg ernannt und vereidigt.

Beim Abschied der Ortsgerichts-Urgesteine und der Ernennung der neuen Schöffen unterstrich Amtsgerichtsdirektor Reinhard Grün die Vorteile dieser „hessische Spezialität“. Die Ortsgerichte seien als Hilfsbehörden der Justiz, so Grün, die es in anderen Bundesländern nicht gebe. Ihnen obliegen Aufgaben auf dem Gebiet der freiwilligen Gerichtsbarkeit bei Streit unter Nachbarn und des Schätzungswesens. „Bürger ersparen sich durch die ehrenamtliche Arbeit der Ortsgerichte Kosten und Wege bei der Beglaubigung von Unterschriften oder der Schätzung von Grundstücken und Häusern“.

Es sei ein gutes Zeichen, wenn bei einem Termin im Amtsgericht, so viele Personen aus einem Ortsgericht anwesend seien. „In den vier Dörfern gibt es offensichtlich immer noch Menschen, die sich im Ehrenamt für andere einsetzen wollen. Ob man sich nun im Verein, der Feuerwehr oder dem Ortsgericht für Mitmenschen stark macht, es trägt in jedem Fall nicht nur zur eigenen Zufriedenheit bei, sondern ist auch aller Ehren wert“, stellte Amtsgerichtsdirektor Grün fest.

In Herborn gibt es vier Ortsgerichtsbezirke, die aus einem oder einer Ortsgerichtsvorsteher/in, einem/einer stellvertretenden Ortsgerichtsvorsteher/in und mindestens drei weiteren Schöffen bestehen. Die Ortsgerichtsmitglieder werden gemäß des Ortsgerichtsgesetzes (OGG) auf Vorschlag der Gemeinde und durch eine Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung von dem Präsidenten des Amtsgerichtes auf die Dauer von zehn Jahren ernannt. Das Aufgabengebiet des ehrenamtlichen Ortsgerichtsschöffen umfasst zum Beispiel das Mitwirken bei der Festsetzung von Grundstücksgrenzen, das gegenüber einem vereidigten Sachverständigen kostengünstigen Schätzen von Immobilien oder Grundstücken, das Erteilen von Sterbefallanzeigen an das Amtsgericht und das Sichern von Nachlässen. Kontaktdaten und weitere Informationen zu den Herborner Ortsgerichten können online abgerufen werden: https://bit.ly/36Ug5h2

BU Großer Umbruch beim Ortsgericht Herborn IV: Norbert Weis (vordere Reihe r.) wird neuer Ortsgerichtsvorsteher, in seiner Arbeit unterstützen ihn die Schöffen Ernst Dieter Freitag (1.v.l.), Karl Reiner Kögel (2.v.l.) und Christian Pfeiffer (3.v.l.). Willi Rühl (hinten 2. v.l.) und Klaus Zimmer (hinten 3 v.l.) wurden Ende August von Bürgermeisterin Katja Gronau und Amtsgerichtsdirektor Reinhard Grün aus dem Ehrenamt verabschiedet.