Anreise  |  Kontakt  |  Notdienste  |  Öffnungszeiten  |  Webcams  |  
"Wunschgroßeltern" verbinden Generationen in Herborn

"Wunschgroßeltern" verbinden Generationen in Herborn

Beim Runden Tisch der Engagierten Stadt Herborn wurde kürzlich ein neues, herzerwärmendes Projekt vorgestellt: „Wunschgroßeltern Herborn“.

„Wunschgroßeltern Herborn bringt Generationen zusammen“ 

Ein Interview zum Wunschgroßeltern-Projekt der Engagement-Lotsen Herborn

Herborn, 18. November 2025 – Beim Runden Tisch der Engagierten Stadt Herborn wurde kürzlich ein neues, herzerwärmendes Projekt vorgestellt: „Wunschgroßeltern Herborn“. Die Idee ist so einfach wie feinsinnig – ältere Menschen, die ihre Lebenserfahrung und Zeit teilen möchten, werden mit Familien zusammengebracht, die sich Unterstützung und Austausch wünschen. Karin Alles, Engagement-Lotsin und Initiatorin des Projekts, stand uns gemeinsam mit Sybille Nill-Schütz, vom Fachbereich Bürgerservice der Stadt Herborn, Rede und Antwort.

Pressevertreterin: Frau Alles, wie kamen Sie auf die Idee, das Projekt „Wunschgroßeltern“ in Herborn ins Leben zu rufen?

Karin Alles: Die Idee entstand aus dem Wunsch heraus, die Generationen in unserer Stadt noch enger zusammenzubringen. Viele ältere Menschen haben viel Zeit, Lebenserfahrung und Liebe zu geben, während gleichzeitig junge Familien oft nach Unterstützung und Orientierung suchen. Als Engagement-Lotsen wollten wir eine Brücke bauen – für beide Seiten ein Gewinn.

Pressevertreterin: Sie sind Engagement-Lotsin – was bedeutet das genau?

Karin Alles: Engagement-Lotsen sind speziell ausgebildete Ehrenamtliche, die das bürgerschaftliche Engagement in Herborn stärken, vernetzen und begleiten. Wir, das bedeutet ich und zwei weitere E-Lotsen Karin Rathjen und Ahmed Agirtas,  sind Anlaufstelle für alle, die sich engagieren möchten oder Unterstützung brauchen – sei es für Vereine, Initiativen oder Einzelpersonen. 

Unsere Aufgabe ist es, Menschen zu motivieren, Projekte zu initiieren und das Miteinander in der Stadt zu fördern. Die Stadt Herborn bietet in Zusammenarbeit mit der Landesehrenamtsagentur Hessen dafür eine Qualifizierung an, damit wir als kompetente Ansprechpartner fungieren können.

Pressevertreterin: Wie hängt das Wunschgroßeltern-Projekt mit der Auszeichnung Herborns als „Engagierte Stadt“ zusammen?

Sybille Nill-Schütz: Seit 2024 ist Herborn Teil des bundesweiten Netzwerks „Engagierte Stadt“. Das bedeutet, dass wir uns gemeinsam mit Verwaltung, Vereinen und Bürgern dafür einsetzen, das ehrenamtliche Engagement in unserer Stadt zu fördern und zu vernetzen. Die Landesehrenamtsagentur zertifiziert jedes Jahr E-Lotsen. Kommunen können sich um die Teilnahme bewerben und dann Interessierte suchen. Die Ausbildung findet in vier Modulen statt, manche Module sind in Präsenz, andere online. Bei diesen Schulungen sind außer den Herbornern auch Teilnehmer aus anderen Kommunen dabei. Projekte wie „Wunschgroßeltern“ oder der „Runde Tisch der Engagierten Stadt“ sind gute Beispiele dafür, wie wir das Miteinander stärken und solidarische Gemeinschaften schaffen. Die Auszeichnung ist für uns Ansporn und Bestätigung zugleich – sie zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Pressevertreterin: Wie funktioniert das Projekt Wunschgroßeltern konkret?

Karin Alles: Ganz einfach: Menschen ab 55 Jahren, die sich als gerne als Wunschgroßeltern engagieren möchten, können sich bei uns melden und werden nach einem persönlichen Gespräch in unseren Pool aufgenommen. Familien, die sich eine Unterstützung durch Wunschgroßeltern wünschen, können ebenfalls Kontakt zu uns aufnehmen. Wir vermitteln dann passende Patenschaften, die Ausgestaltung bleibt den Parteien überlassen – ob gemeinsame Spaziergänge, Vorlesen, Basteln oder einfach Zeit miteinander verbringen. Wichtig ist, dass beide Seiten Freude daran haben und die Kinder mit einbezogen werden.

Pressevertreterin: Was sagen Sie Menschen, die noch unsicher sind, ob sie mitmachen sollen?

Karin Alles: Ich verstehe die Scheu – aber ich kann nur ermutigen: Probieren Sie es aus! Ob Sie als Wunschoma oder -opa Zeit schenken oder als Familie Unterstützung suchen, wir finden für alle Anforderungen eine passende Lösung. Wir nehmen uns Zeit für ein persönliches Gespräch und finden gemeinsam heraus, wie das Engagement aussehen kann. Oft reichen schon ein paar Stunden im Monat, um etwas zu bewegen. Besonders schön ist, dass auch Alleinstehende oder Menschen ohne eigene Enkelkinder die Möglichkeit bekommen, am Leben jüngerer Generationen teilzuhaben.

Pressevertreterin: Wie können Interessierte mitmachen?

Sybille Nill-Schütz: Ganz unkompliziert! Menschen, die sich engagieren wollen und Familien, die Unterstützung suchen, sind herzlich Willkommen. Einfach bei der Stadt Herborn anrufen oder eine E-Mail an e-lotsen@herborn.de schreiben. Wir freuen uns über jeden, der mitmacht – ob jung oder alt! Auch wer nur mal schnuppern möchte, ist herzlich willkommen. Wir bieten nach Voranmeldung donnerstags in der Zeit von 14 Uhr bis 16 Uhr eine Sprechstunde im Rathaus an.

Das Projekt „Wunschgroßeltern Herborn“ zeigt, wie einfach und bereichernd generationenübergreifende Begegnungen sein können. Die Initiatoren des Projekts wünschen sich, dass „Wunschgroßeltern Herborn“ viele Menschen erreicht und die Gemeinschaft in Herborn weiter stärkt. Wer mitmachen möchte, findet alle Informationen auf der Webseite der Stadt Herborn. 

Kontakt: Stadt Herborn, Fachbereich Bürgerservice, Tel. 02772/708 275  oder per E-Mail an e-lotsen@herborn.de.