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125 Jahre Geschichtsverein Herborn

125 Jahre Geschichtsverein Herborn

Wenn ein Wanderer in einer Gegend, die er nicht kennt, ein Ziel erreichen will, genügt es nicht, wenn er ab und zu auf seine Karte schaut. Er muss sich

vielmehr im Gelände orientieren. Zu dieser Umschau gehört auch der Blick zurück. Wenn ich weiß , woher ich komme, kann ich mir ein Bild davon machen, wohin ich gehe. Genauso ist es mit der Kenntnis der Geschichte, sie hilft bei der Orientierung über Gegenwart und Zukunft. Dabei genügt es nicht, sich für die Wendepunkte der Weltgeschichte zu interessieren. Das Wesen vieler Umwälzungen erfasst man nämlich am besten, wenn man ihre Auswirkungen vor Ort betrachtet.


Hier liegen die Aufgaben unserer Heimat- und Geschichtsvereine. Die Gründer des Herborner Geschichtsvereins von 1883 haben sich ihr sofort gestellt, in dem sie wichtige Überreste der Vergangenheit in Herborn und seiner Umgebung sicherstellten und im Laufe der Jahre auch der Öffentlichkeit zugänglich machten. Zu den frühen Sammlungsgegenständen gehörten: Die Fahne der demokratischen Volkswehr Herborns von 1848, der Herborner Strumpfwirkerstuhl aus der Zeit um 1800, das Planetarium aus der Lehrmittelsammlung der Hohen Schule und vergessene Manuskripte ihrer Bibliothek, historische Waffen, mittelalterliche Siegel, die Beigaben der bekannten fränkischen Adelsgräber aus Seelbach und das Skelett des „ältesten Herborners“, einer keltischen Bestattung aus dem 5. Jahrhundert vor Christi Geburt.


1901 konnten diese Sammlungen erstmalig mit großem Publikumserfolg zur 650 Jahrfeier Herborns einem großen Publikum vorgestellt werden. Damals diente das Rathaus als improvisiertes Museumsgebäude. Nur wenig später stellte die Stadt dem Geschichtsverein das Kollegiengebäude der Hohen Schule in der Schulhofstrasse zur Aufstellung seiner Sammlungen zur Verfügung. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Verein erlebte Höhen und Tiefen, hat jedoch bis heute gehalten. Der aufmerksame Besucher des Museums wird leicht feststellen, dass der Geschichtsverein heute im Geiste der Gründer und gleichzeitig mit modernen Arbeitsweisen seinen Dienst für die Mitbürger erfüllt. Die Vielseitigkeit der Abteilungen und der Sonderausstellungen im Foyer vergegenwärtigt, soweit dies im Museum möglich ist, die Gesamtheit der Regionalgeschichte von der Steinzeit bis zum Zweiten Weltkrieg.


Für Samstag, den 23.Februar 2008, lädt der Geschichtsverein alle Interessierten zu seiner Jubiläumsfeier in die Herborner Kulturscheune („KUSCH“), auf dem Gutshof in der Au, herzlich ein. Beginn ist um 18.00 Uhr.


Rüdiger Störkel