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Einweihung des Johann-Daniel-Leers-Wegs

Einweihung des Johann-Daniel-Leers-Wegs

Herborn erinnert an den bedeutenden Apotheker und Botaniker

Der Rad- und Fußweg, der anlässlich des Hessentags zwischen dem Festplatz in der Au und der AWO errichtet wurde, hat schon hunderttausende Besucher und Einheimische entlang der Dill nach Herborn geleitet, jetzt trägt er offiziell den Namen Johann-Daniel-Leers-Weg.

Einem Antrag der Grünen folgend, dem die Stadtverordneten in 2021 zugestimmt haben, trägt der Weg den Namen eines bekannten Herborner Botanikers und Apothekers der Hohen Schule. Johann Daniel Leers (1727-1774) hat, ebenso wie sein bekannterer schwedische Zeitgenosse Carl von Linné, sein Leben der Botanik verschrieben. Als Apotheker kam er 1755 an die Hohen Schule nach Herborn, eine Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus in der Schulhofstr.2 gegenüber der Hohen Schule erinnert heute noch an sein Wirken.

In Anerkennung der Verdienste von Johann Daniel Leers trägt der Weg an der Dill nun seinen Namen: Johann Daniel Leers hat der Flora unserer Stadt und der Umgebung einen Namen gegeben. Er hat die Pflanzen nicht nur systematisch erforscht und benannt, sondern auch detailgetreue Zeichnungen angefertigt. Das dazugehörige Herbarium ist nicht mehr erhalten, oder dessen Aufenthaltsort ist heute in Herborn nicht mehr bekannt. Historiker gehen davon aus, dass ein Teil des Nachlasses Leers mit Schülern der Hohen Schule ins Ausland gelang sein könnte.

Als Autor des Buches „Flora Herbornensis“ hat Johann Daniel Leers die Pflanzenwelt und biologische Vielfalt von Heilpflanzen nebst medizinischer Wirkung sowie deren Fundorte in und um Herborn vor fast 250 Jahren für die Nachwelt dokumentiert. Das Original und die nach seinem Tod erschienen Druckversion finden sich im Theologischen Seminar im Herborner Schloss, digitale Versionen bietet auch die Deutsche Nationalbibliothek.

Die Entscheidung für den Namen des Wegs ist deshalb umso passender, weil der nach dem Buch Leers benannte Verein „Freunde der Flora Herbornensis“ gemeinsam mit Ehrenamtlichen von BUND und „Essbare Stadt Herborn“ die angrenzende Grünfläche zu einer insektenfreundlichen und naturnahen Blühfläche umgestaltet hat. Die Einweihung fand am vergangenen Samstag bei Kaffee und Kuchen im Beisein von Bürgermeisterin Katja Gronau, Vertretern der Herborner Politik, Engagierten vom Verein „Freunde der Flora Herbornensis“ sowie der Initiative "Essbare Stadt Herborn"  statt.